Wir werden oft gefragt, wann denn der Schlaf normal ist. Also, wie lange sollte man normalerweise schlafen? Und ob es zum Beispiel normal und gesund ist, fünfeinhalb Stunden zu schlafen. Beispielhaft dafür ist die Anfrage von Nicole aus Stuttgart: „Ich schlafe in der Woche meist sieben Stunden, gehe um halb elf ins Bett und der Wecker klingelt halb sieben. Am Wochenende habe ich meist das Gefühl, neun Stunden zu brauchen und schlafe dann von Mitternacht bis neun Uhr. Ist das noch normal?“
Die Antwort auf die Frage, was normal und gesund ist, nicht so einfach. Denn es gibt keine genaue Zeit des Schlafens, die gesund und normal ist. Ganz allgemein ist ein Schlaf dann gesund und normal, wenn:
- Die Schlafdauer zwischen fünfeinhalb und acht Stunden liegt, und
- mindestens zwei Mal, besser drei Mal pro Nacht eine etwa dreißig minütige Tiefschlafphase erreicht wird.
Der erste Teil dieser Definition ist dabei nicht einmal so wichtig. Manche Menschen kommen sogar mit weniger als fünf Stunden Schlaf aus. Manche möchten am liebsten achteinhalb oder neun Stunden schlafen. Manchmal, zum Beispiel während und direkt nach einer Krankheit, benötigt unser Körper besonders viel Ruhe und wir schlafen sogar zwölf Stunden am Tag. All das ist noch einigermaßen normal und nicht ungesund.
Qualität des Schlafes ist wichtiger als die Dauer
Viel wichtiger ist es, dass man während des Schlafes auch in den Tiefschlaf kommt und dort zwei mal etwa eine halbe Stunde hat. Die Tiefschlafphase erreicht man normalerweise das erste mal etwa eine Stunde nach dem Einschlafen. Danach wird der Schlaf wieder leichter, man erreicht eine kurze Traumphase und sinkt danach wieder in eine zweite Tiefschlafphase, etwa 2 Stunden nach dem Einschlafen. Etwa eine Stunde später wiederholt sich bei den meisten Menschen dasselbe nochmal, man erholt sich in einer dritten Tiefschlafphase.
In der Tiefschlafphase erholen wir uns besonders gut. Der Körper ist ganz entspannt, wir träumen nicht, das Hirn läuft nur auf Mindestaktivität. Im Gegensatz dazu ist während der Traumphasen und der REM-Schlaf-Phasen der Körper aktiv, wir träumen, das Hirn ist auch aktiv, die Muskeln zucken zum Teil.
Wichtig für einen gesunden und erholsamen Schlaf ist die Abwechslung aus Leichtschlaf- und Tiefschlafphasen, nicht so sehr die Dauer. Wer mit fünf oder sechs Stunden auskommt und danach wieder fit und erholt ist, hat einfach Glück gehabt. In anderen Fällen, zum Beispiel bei Schlaf-Apnoe, schlafen wir lange, aber nie wirklich erholsam. Menschen, die von Schlaf-Apnoe bzw. Hypersomnie betroffen sind, sind auch nach acht Stunden Schlaf nicht erholt, denn sie haben die Tiefschlafphase während der ganzen Nacht nicht erreicht.
Wer eher Probleme mit dem Einschlafen hat, sollte sich unsere 7 Tipps zum besseren Schlaf einmal anschauen.
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